Jubel in Ibach

Wir sind heiss! An den kantonalen Vereinsmeisterschaften in Ibach zeigte sich der TVBS von seiner besten Seite. Auch wenn der Gesamtauftritt der Königsblauen beeindruckte, ist eine Ereignis hervorzuheben: Die Note 9,79 (!) in der Gymnastik Bühne. Das Heimspiel am Schwyzer Kantonalturnfest kann kommen.

So sehen Kantonalmeisterinnen aus, nachdem sie in der Gymnastik die Note 9,79 holten.

So sehen Kantonalmeisterinnen aus, nachdem sie in der Gymnastik die Note 9,79 holten.

Was für ein Auftritt an den Kantonalmeisterschaften! Der Turnverein Buttikon-Schübelbach reihte sich nahtlos an das allgemein unglaublich hohe Niveau ein, das die Schwyzer Turnvereine in Ibach und Schwyz an den Tag legten. Es gab Vereinsrekorde, Titel, Podestplätze und Premieren zu feiern. Doch der Reihe nach.

9,79 und 9,63 – krasse Noten

Bereits der Gym-Day in Grosswangen eine Woche vor den VMS hatte gezeigt, dass der TVBS in Form ist. Nun legte man in Ibach aber nochmals eine Schippe drauf. Die Stufenbarren-Riege, die in Grosswangen noch überraschend den sehr stark besetzten Wettkampf für sich entscheiden konnte, zeigte überaus saubere Übungen und dass die Noten 9,39 und 9,62 kein Zufall waren. Mit 9,36 und 9,63 (Vereinsrekord) vergaben die Schwyzer Wertungsrichter fast dieselben Punktzahlen wie die Luzerner. Daraus ergab sich der vielumjubelte Kantonalmeistertitel. Riegenchefin Michèle Kistler, die ihren Turnerinnen in den vergangenen Monaten sehr viel abverlangte, wurde zusammen mit ihrem Team für den grossen Aufwand belohnt.

Und dann folgte die Disziplin Gymnastik Bühne. Und wie! Die zwölf Turnerinnen sorgten  mit ihrem mitreissenden Programm für eine grandiose Stimmung in der proppenvollen Turnhalle. Wie schon am Gym-Day. Mit 9,40 und 9,17 Punkten war die Ausbeute schon damals sehr gut. In Ibach musste man aber zweimal auf die Notenblätter blicken und dazwischen die Augen reiben, um zu realisieren, was passiert war. 9,66 und 9,79 (!) – ein Hammer! Einmal mehr setzten die zwölf Frauen das perfekt geplante Programm von Sabrina Hüppin perfekt um. Der Lohn: Der dritte Kantonalmeistertitel nach 2015 und 2017.

2012 startete die neu ins Leben gerufene Gymnastik-Riege mit den Noten 8,33 und 8,35 an den Vereinsmeisterschaften in Reichenburg. Wer hätte gedacht, dass sechs Jahre später nur noch 0,21 Pünktchen bis zur Höchstnote fehlen? Zufall ist dies bestimmt nicht. Dies zeigt ein Blick auf die Noten aus den letzten drei Jahren. Denn in den Jahren 2015 (9,48, 9,34, 9,31, 9,21, 9,00), 2016 (9,62, 9,16, 9,13, 9,08) und 2017 (9,72, 9,65, 9,55, 9,40) steigerte sich die Riege stetig. Bleibt die Frage: Wo wird dieser Steigerungslauf enden?

Luft nach oben

Weniger zufrieden war der TVBS mit den Noten am Barren und an den Schaukelringen. Die 13-köpfige Barrenriege besteht zwar nur zu einem kleinen Teil aus ausgebildeten Geräteturnern, versucht aber, mit einem abwechslungsreichen Programm möglichst viel aus sich herauszuholen. Dies gelang in Ibach nach einer durchzogenen ersten Übung im zweiten Durchgang ganz gut. Die Note 8,79 ist jedoch weiter weg von der 9,00-Marke, als man sich erhofft hatte. Ein Blick auf die Notenblätter zeigt, das im Bereich Synchronität noch Luft nach oben bleibt.

Die Schaukelring-Riege konnte die teilweise sehr guten Trainingsleistungen nicht umsetzen. Keine der beiden Übungen konnte von A bis Z sicher und sauber durchgezogen werden. 8,13 und 8,64 waren die Noten – dies zeigt, was mit sauberen, fehlerfreien Übungen möglich wäre. Die Programmgestaltung (2,700/2,900) scheint bei den Wertungsrichtern anzukommen. Jedoch gingen im Bereich Einzelausführung sehr viele Punkte verloren – hier gilt es denn auch, sich merklich zu steigern.

Exploits im Weitsprung

In der Leichtathletik trat die Hochsprung-Truppe der Frauen ohne Nicole Hörterer und das Weitsprung-Team der Männer ohne Michael Bucher an. Die beiden mussten passen, waren um 10.30 Uhr aber dennoch mittendrin im Geschehen. Beide Teamleader unterstützten ihre Kollegen – und coachten sie nur wenige Meter voneinander entfernt zu Kantonalmeistertiteln.

Im Weitsprung wussten die Männer, dass es einen Effort braucht, um die 14-jährige Ungeschlagenheit zu wahren. Dies gelang. Jan Deuber mit 7,21, Thomas Bucher mit 6,73 und Roman Baumgartner mit 6,29 Metern führten das Team an, die Kollegen zogen allesamt mit soliden Leistungen mit. 6,30 Meter im Schnitt führten zum Titel. Die zweite Mannschaft kämpfte ein wenig unglücklich. Der Zug kam nicht richtig ins Rollen, dazu verletzte sich ein Athlet während dem Wettkampf.

Im Hochsprung wurde das Team angeführt von den 1,60-Meter-Sprüngen von Carla und Iris Inderbitzin. Simone Bodmer, Corinne Züger, Melanie Schättin und Selina Eberhard zogen mit und holten letztlich 1,49 Meter im Durchschnitt, die Note 10,40 und den Kantonalmeistertitel. Die zweite Mannschaft sprang knapp 1,30 Meter.

Starkes Männer-Team im Kugelstossen

Die Damen holten sich auch im Steinstossen einen Podestplatz. Die 8,95 Meter im Durchschnitt (Note 10,95) auf der vorteilhaften Anlage reichten zum starken dritten Rang. Mit der Note 9,42 vermochte auch die zweite Mannschaft zu überzeugen. Und im Kugelstossen verpassten die Damen das Podest sehr knapp, die zweite Mannschaft kam trotz wenig Training auf immerhin fast acht Meter im Durchschnitt.

Stark lief es im Kugelstossen der Männer. Mit 15,73 Metern im Durchschnitt konnte die siebenköpfige Mannschaft die Überflieger aus Wangen zwar nicht gefährden, aber immerhin überlegen den zweiten Rang sichern. Und einer stark besetzten zweiten Mannschaft gelang im Feld der 23 Mannschaften mit Rang elf ein Achtungserfolg. Die dritte Mannschaft folgte auf Rang 20. Weiter schaffte es die Männerriege im Kugelstossen der Altersklasse 35+ auf den guten vierten Rang.

Fehler im Pendellauf

Nicht nach Wunsch lief es dem TVBS in den abschliessenden Pendelläufen. Bei den ersten Mannschaften Frauen und den Männern schlichen sich Übergabefehler ein, die letztlich Podestplätze kosteten. Gegen die Sieger Wangen und Galgenen wäre an diesem Tag jedoch nichts auszurichten gewesen.

Eine grosse Enttäuschung war das Abschneiden in der Pendelstafette nicht. Denn die gelaufenen Zeiten waren gut. Übergabefehler kann man verhindern. Und das der TVBS schnell ist, hat er an der Pendel-SM bewiesen. Die schnellsten acht Männer und Frauen können jeweils deutlich über der Maximalnote laufen. Zudem dürften am Turnfest Sprinterinnen und Sprinter aus den zweiten Mannschaften dazukommen. Das zweite Damen-Team – ein Mix aus jungen Leichtathletinnen und Geräteturnerinnen – erlief die Note 8,82, das aus Routiniers und Jungspunden gemixte zweite Team der Herren die Note 8,66.

Apropos Jungspunde: Viele Turnerinnen und Turner waren zum ersten Mal an einer Vereinsmeisterschaft dabei. Nadine Locher, Yannick Schuler, Oliver Hasler, Gabriel Schnellmann, Sina Lehmann und Angelo Mazzoleni feierten allesamt einen tollen Einstand an Schwyzer Sektionsmeisterschaften – und Gabriela Waser gar sogleich einen Titel und einen Vereinsrekord in der Gymnastik Bühne.

Nun der Tannzapfe-Cup – und dann das Heimspiel

Anfang Juni nimmt der TVBS nach langer Abwesenheit wieder am Tannzapfe-Cup in Dussnang teil. Dies ist der bestbesetzte Vorbereitungs-Cup des Turnfestsommers. Besonders gespannt ist man aus Sicht des TVBS nun auf die Vergleiche mit Schweizer Spitzenriegen am Stufenbarren und in der Gymnastik. Sicher ist, dass wir mit breiter Brust antreten dürfen.

Am 22. Juni dann folgt der grosse Abend. Der TV Reichenburg und der TVBS lancieren am Freitagabend mit ihren Vereinswettkämpfen das zweite Wochenende des eigens organisierten Schwyzer Kantonalturnfest.

Dabei wird ab dem frühen Abend einiges geboten: Trainingsflüge der Patrouille Suisse, drei Gymnastik- und vier Geräte-Vorführungen, Leichtathletik, Nationalturnen – und dann kann man auf Grossleinwand das WM-Spiel Schweiz gegen Serbien verfolgen. Der Anlass ist Öffentlich. Alle Anwohner, Einwohner der Dörfer Reichenburg, Buttikon und Schübelbach sowie Mitglieder der umliegenden Turnvereine können sich an diesem Abend die Auftritte der beiden Turnvereine zu Gemüte führen, die Festwirtschaft testen und einen gemütlichen Fussballabend verbringen – bevor es dann am nächsten Tag mit den Vereinswettkämpfen in die ganz heisse Phase geht! Wangen will seinen Titel verteidigen – und wird dabei unter anderem von Wettingen und Mels herausgefordert.

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