Mit Emotionen und Zusammenhalt auf Rang drei am ETF

29,83 Punkte, Rang drei. Zwei Turnfestsieger. Ein LMM-Sieg.  Emotionen über Emotionen. Der TVBS ist unglaublich stolz auf sich selber. Und glücklich. Die zwei ETF-Wochen beinhalteten alles, was den Turnsport derart faszinierend macht. 

Es war ein ständiges Auf und Ab. Am Samstag, dem 22. Juni, ging es schon frühmorgens los mit der Achterbahnfahrt. Im ersten Wettkampfteil «durften» die Stufenbarren-Turnerinnen als praktisch erste Riege des Tages ihr Programm zeigen. Sie machten das mit Bravour. Eine erstklassige Synchronität und eine sehr saubere Ausführung überstrahlte die wenigen kleinen Patzer bei Weitem. Die Note 9,33 war zwar nicht das, was sich die Riege um die verletzte Chefin Michèle Kistler erhoffte. Aber die Truppe hat sich nichts vorzuwerfen, alles gegeben und einmal mehr gezeigt, warum sie seit mittlerweile Jahrzehnten Leistungsträger ist im TVBS. Das Team darf stolz sein auf sich, und der TVBS ist stolz darauf, diese Riege in den eigenen Reihen zu wissen.

Hart trainiert, zum «Zähni» gelaufen 

Emotionen gab es auch in der Pendelstafette. Das Ziel war klar: Mit allem anderen als einer «Zehn» wollte man nichts zu tun haben. Es wurde mit einer schier unglaublichen Leidenschaft auf diesen Lauf hingearbeitet. Jedes extra angesetzte Training war sehr gut besucht. Der enorme Trainingsaufwand, die Rechnerei, die penibel genau Abstimmung der Übergaben – all das hat sich gelohnt. Als feststand, dass die 30 SprinterInnen tatsächlich ganz knapp die Maximalnote holten, brachen alle Dämme.

Der Jubel des Pendelstafetten-Teams war bis zur Kugelstoss-Anlage zu hören. Dort zeigte sich, dass die klassische Einzel-Sportart Leichtathletik am Turnfest eine Team-Sportart ist. Einige Turner kamen nicht an ihr Limit heran, andere trumpften dafür grossartig auf. 9,99 – vom Oberturner Walter Bodmer wurde diese Disziplin also perfekt eingeteilt.

9,97 – trotz verpatztem Versuch

Fast nahtlos ging es in den zweiten Wettkampfteil über. Im Schleuderball zeigte die Werfertruppe erneut grossen Teamgeist. Jener Athlet, der im Kugelstossen noch über sich hinausgewachsen war, patzte im Schleuderball. Liess einem missratenen ersten Versuch auf 24,22 Meter zwei Nuller folgen. Die anderen aber, die gaben dafür extra Gas. Und wie. Letztlich blieb die Note 9,97 – nur gerade ein Hundertstel ging in diesem Wettkampfteil verloren.

Dies, weil 20 WeitspringerInnen nichts anbrennen liessen. Getragen von der unglaublichen Stimmung, übertrafen die neun Männer und elf Frauen die Höchstnote bei Weitem. Auch dann noch, als sich ein Turner im ersten Versuch verletzte. Er kämpfte dennoch, sprang in die Sandgrube. Die verlorenen Meter holten seine Teamkollegen auf. Und die Frauen – sie zogen ihr Programm mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit durch. Liessen sich weder von ungültigen Versuchen noch von eher schwachen Sprüngen verunsichern.

Ein krasser Hochsprung-Wettkampf

So richtig zum Nervenspiel wurde dann der dritte Wettkampfteil. Im Speerwurf hielt sich das noch in Grenzen, das Quartett knackte die Höchstnote schon früh. Im Steinstossen wuchsen die beiden Frauen bereits im ersten Versuch über sich hinaus. Die Männer aber machten es spannend. Zwei Nuller und drei mittelmässige Versuche standen nach dem ersten Versuch auf dem Notenblatt. Dann legte jeder der fünf Männer eine Schippe obendrauf, Zentimeter für Zentimeter ging es dem «Zähni» entgegen, bis dies im letzten Durchgang Tatsache war. Die Stösser glaubten zu jeder Zeit an sich und wurden am Ende dafür belohnt.

Umgekehrt die Situation im Hochsprung: Die Männer sicherten sich früh die Höchstnote. Die Frauen hingegen bekundeten bereits im Einspringen Mühe. Der Wettkampf verlief dann auch zäh. Dann kam Turnfestsiegerin Iris Inderbitzin und gab der Riege mit den übersprungenen 1,55 Meter nochmals Schub. Und dann Melanie Schättin, auf die man sich immer verlassen kann, wenn es wichtig wird. Sie sicherte dem Team das «Zähni» und dem Verein die unglaubliche Note 29,83!

Eine stimmungsgeladene Rangverkündigung

Bevor andere Vereine sich auf dem Weg nach Aarau machten, hatten wir unseren Wettkampf bereits hinter sich. Ab da gab es nur noch positive Emotionen. Am Nachmittag zeichnete sich der Podestplatz mehr und mehr ab. Die Gymnastik-Bühne-Riege lieferte auf der Bühne vor vielleicht 1000 Zuschauern eine grandiose Show ab. Wir erlebten auf der Stadtbühne eine stimmungsgeladene Rangverkündigung. So etwas zu erleben, ist schlicht einmalig.

Eine Rangverkündigung, an denen die Turnfestsiege unserer Mehrkämpfer Thomas Bucher und Iris Inderbitzin gefeiert wurde. Der zweite Rang im Sie+Er-Wettkampf von Carla Inderbitzin und Jan Deuber ebenfalls. Und der Sieg im LMM-Mixed-Bewerb, der am Freitag eingefahren werden durfte.

So viel zu feiern – das gab es schon am Freitag. Die Barren-Riege «schenkte» seinem Chef Remo Bodmer zum Abschluss die beste Übung der Vereinsgeschichte und mit 9,33 die zweitbeste Note der Vereinsgeschichte. An den Schaukelringen gab es 8,88 Punkte, was zwar einfach zu merken ist, aber nicht dem Ziel einer 9,00 entsprach. Dennoch hat die Ring-Riege einen Steigerungslauf in dieser Saison mit der besten Leistung des Jahres abgeschlossen. Und dann wurden auch noch Bälle geschleudert und gesprintet. Die Teams sicherten dem TVBS zwei tolle Noten. Unter anderem mit Urs «Rüsche» Ruoss, der zum sechsten Mal in Folge mit dabei war, als Buttikon-Schübelbach an einem ETF bei den Aktiven antrat.

Es folgten die Schlussfeier am Sonntag, der grandios vorbereitete Empfang des Göttivereins des TV und DTV Buttikon-Schübelbach. Ein letztes Zusammensitzen und geniessen.

Der Sieg ist in den richtigen Händen

Hätte, wenn und aber… Am Samstag wurde noch diskutiert. Am Sonntag freute man sich. Der TVBS freute sich über den dritten Rang, am Eidgenössischen Turnfest, in der ersten Stärkeklasse. Mit so vielen Spitzenvereinen, die in der Rangliste unter ihm klassiert sind. Man freute sich auf, Teil einer Turn-Hochburg zu sein, die dem Namen alle Ehre machte.

Wir gratulieren dem STV Wangen, der für seine akribische Vorbereitung und für seine Leidenschaft für den Turnsport belohnt wurde. Der Titel des Turnfestsiegers ist zweifellos in den richtigen Händen. Wer so stark stösst und wirft, wer so schnell läuft – und dann auch noch mit zwei schätzbaren Disziplinen in die Schweizer Spitze vorgestossen ist, der hat diesen Titel mehr als nur verdient.

Tuggen und Reichenburg gewinnen ebenfalls, Galgenen holt sich nach Rang zwei bei der Jugend Rang acht bei den Aktiven, Siebnen einen Podestplatz, Lachen ist ebenfalls in den Top 10 zu finden. Schindellegi knackt die 29-Punkte-Marke. Toller Turnsport aus Wollerau, Pfäffikon, dem Wägital… Abnormal, was in dieser Region abgeht…

 

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