75-Jahr-Feier mit Fahnenweihe

Bericht von Albert René Kolb

Der TV Buttikon-Schübelbach feierte sein 75-Jahr-Jubiläum mit einer Fahnenweihe. Der gelungene Anlass stellt einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte dar.

Erst war beim Turnverein Buttikon-Schübelbach (TVBS) Geduld gefragt – von 1946 bis 2021 sind es 75 Jahre. Eine Jubiläumsfeier war angesagt. Aber mitnichten. Die Covid-19-Pandemie bedeutete 2020 und 2021 in aller Welt Lock-Downs und Absagen. Letzteres bewog den TVBS, seine Jubiläumsfeierlichkeiten zum 75. Gründungsjahr um ein Jahr zu verschieben. „Letztes Jahr wäre es auf den Tag genau das 75. Vereinsjahr gewesen. Aber es gab keine Planungssicherheit“, erklärte TVBS-Präsident Manuel Siegrist.

 Markante Fahne bleibt

Turnerinnen und Turner sind praktisch denkende Leute. Ein Jubiläum mit 75 oder 76 Jahren zu feiern, spielt kaum eine Rolle. Für den Moment hatte man ja noch immer eine Vereinsfahne, jene mit dem Turnerkreuz und den vier farbigen F’s auf weissem Grund – frisch, fromm, fröhlich, frei als Wahlspruch. Buttikon-Schübelbachs Vereinsfahne ist aufgrund ihres einfachen und prägnanten Sujets leicht zu erkennen. Am vergangenen Samstagnachmittag segnete Pfarrer Stefan Zelger in der Kirche St. Josef in Buttikon in Anwesenheit der Mitglieder der Turnfamilie und Gästen ein neues edles Tuch, gehalten von den Fahnengöttis Erwin Ruoss und Ruedi Schnyder.

Unsere beiden Fahnengöttis Erwin Ruoss (links) und Ruedi Schnyder präsentieren stolz die neue Vereinsfahne.

Beim Entrollen der neuen Fahne war die Spannung gross – zur Überraschung aller entpuppte sich die neue im Wesentlichen als die alte Fahne. Alle klatschten und irgendwie war im Kirchenrund die Erleichterung ob dem Entscheid der Zuständigen zu spüren, das alte Sujet beizubehalten. „Die Leute sagten, bitte macht keine neue Fahne. Unsere ist so schön und fällt auf. Wir haben sie daher einfach mit zwei, drei Raffinessen modifiziert“, präzisierte Walter Bodmer vom OK des Jubiläums die Hintergründe.

Mann der ersten Stunde

Am Jubeltag mehrmals viel Applaus von den Anwesenden erhielt Josef Ebnöther, der seinerzeit als einziges heute noch lebendes Mitglied bei den Anfängen des TVBS dabei war. Damals 13-jährig, prägte Ebnöther später als Oberturner, Präsident und Ehrenmitglied die Geschichte des TVBS mit. Der als „Chämifäger-Sepp“ bekannte Märchler wurde mit seiner Riege zweimal Vizeschweizermeister im Schaukelringturnen. Trotzdem analysierte der 89-Jährige mit Messerschärfe: „Der sportliche Erfolg im Verein ist erst richtig mit den Frauen gekommen. Vorher war dies nicht soviel der Fall.“

Unterhaltsamer Moment: Alle anwesenden Oberturner der TVBS-Geschichte gaben Anekdoten aus ihrer Zeit preis.

Zum Einfluss der Frauen passt, das 2020 mit der heuer 30-jährigen Nicole Hörterer erstmals eine Oberturnerin an die Spitze der Aktiven gewählt worden ist. „Ich will damit dem Verein auch etwas zurückgeben“, sagte die langjährige Sprinterin hierzu.

Familiäres Zusammensein

Das Programm des Jubiläums war derart gestaltet, als der in Blau gekleidete Turntross zu Fuss mehrere Standorte in Buttikon und Schübelbach besuchte. Überall wurde den Anwesenden Interessantes aus der Geschichte des Vereins mitgeteilt.

Ehrenmitglieder stossen im Restaurant Traube auf die vergangenen 75 Jahre an.

Der TVBS entwickelte sich über die Jahre enorm. Dafür sprechen die Erfolge, etwa der Aufstieg in die 1. Stärkeklasse im Sektionswettkampf, die eidgenössischen Turnfestsiege im Zehn- und Siebenkampf der Leichtathletik von Michael und Thomas Bucher sowie Iris Inderbitzin. Oder die Schweizermeistertitel im Weitsprung und den Leichtathletik-Mehrkampf-Meisterschaften. International von Bedeutung ist der 14. Rang an der U20-WM im Zehnkampf von Jan Deuber. Oder kürzlich der 19. Rang in der Qualifikation im 3-Kilo-Kugelstossen der U18-EM von Sina Lehmann. Abends war dann im Schulhaus Gutenbrunnen Unterhaltung mit Musik, Verpflegung und Dessertbuffet angesagt, betreut vom Damenturnverein.

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