Tuggen, Landquart, Zuckenriet

«Märchlerdüütsch», Bündnerdeutsch, Ostschweizer Dialekt – auf den drei Wettkampfplätzen, auf denen der TVBS am Wochenende im Einsatz war, sprach man unterschiedlich. Etwas aber war gemein: Tolle Leistungen. 

In Landquart fand das traditionelle Mehrkampf Meeting statt. Seit mittlerweile Jahrzehnten sind immer wieder Athleten des TVBS auf der windigen Anlage am Tor zum Bündnerland am Start. Heuer waren dies Dario Mazzoleni, Roman Baumgartner, Flavian Diethelm und Corinne Züger. Im Zehnkampf der Männer holte Mazzoleni 5753 Punkte und damit genau 400 Zähler mehr als Baumgartner. Mazzoleni gelang ein durchwegs solider Wettkampf; am meisten Punkte holte er in den Lauf-Disziplinen (11,61 über 100m, 51,40 über 400m, 16,18 über 100mHürden und 4:36 im 1500er). Baumgartner gelangen nicht alle Disziplinen nach Wunsch. In einer noch jungen Zehnkampf-Karriere deutlich über 5000 Punkten zu bleiben, kann sich aber mehr als sehen lassen.

Flavian Diethelm verpasste die 5000 Punkte bei den U18-Athleten knapp. Mit 12,14 Sekunden über 100 Meter, 5,90 im Weitsprung, 1,73 im Hochsprung, 3,30 im Stabhochsprung oder 40,95 Metern im Speer gelangen ihm aber in verschiedenen Disziplinen sehr starke Leistungen.

Siebenkämpferin Corinne Züger blieb im Speerwerfen leider ohne gültiges Resultat. Ansonsten hätten natürlich deutlich mehr als 2602 Punkte herausgeschaut. Sie wird ihre nächste Chance im Siebenkampf am Eidgenössischen Turnfest auf jeden Fall packen.

Ebenfalls in Landquart weilte TVBS-Präsident Manuel Siegrist. Da der TV Landquart im Juni 2018 so freundlich war und für das Kantonalturnfest gratis Material zur Verfügung stellte, fassten wir den Entschluss, dem Mehrkampf-Meeting die Siegerpreise für den Zehnkampf der Männer und den Siebenkampf der Frauen zu spenden. Diese wurden von Siegrist übergeben.

Tolle Stimmung am Märchler Derby

Wetterglück und eine tadellose Organisation prägten das diesjährige Märchler Derby, das vom STV Tuggen durchgeführt wurde. Die sportlichen Belange wurden erstmals vom Dany Bruhin geleitet. Das Leiterteam des TVBS und viele Eltern feuerten die rund 80 Mädchen und Knaben des TVBS des ganzen Tag über an. Unter den Jungturnern herrschte eine tolle Stimmung, auch wenn die Wartezeit zwischen allgemeinem Wettkampf und Stafetten am Sonntag etwas gar lang war. Für das ETF – zum ersten Mal geht die Jugend-Sektion an einem Eidgenössischen an den Start – zeigten sich die Knaben und Mädchen bereit.

Fast tadellose Leistung in Zuckenriet

Einmal mehr waren die Sektionsturner am Leuberg Cup im Einsatz. Etwa alle zwei Jahre reisen die Riegen in Barren, Stufenbarren, Schaukelringe und Gymnastik Bühne in die Ostschweiz, um an diesem tollen Wettkampf von sympathischen Organisatoren mitzumachen. Der TVBS war gespannt, was die Wertungsrichter zu den ersten Vorführungen des Jahres zu sagen hatten. Das Angebot, dass sich Riegenleiter unmittelbar nach dem Wettkampf ausführlich mit den Wertungsrichtern über die Übung unterhalten können, wird sehr geschätzt.

Den Start mache die Schaukelring-Riege. Sehr kurzfristig mussten Wechsel im Anstösser-Team vorgenommen werden. Dies konnte nicht kaschiert werden. Ausserdem gelang den Turnerinnen und Turnern allgemein kein zufriedenstellender Wettkampf. Es schlichen sich ganz einfach zu viele Fehler ein. Fehler, die es für die kommenden Wettkämpfe auszumerzen gilt. Mit der Note 8,30 gab es zum Saisonstart einen Dämpfer zu verzeichnen.

Alles andere als einen Dämpfer gab es für die Gymnastik-Riege. Das von Sabrina Hüppin geplante Programm wurde in den vergangenen Jahren von den Zuschauern und Schiedsrichtern an jedem einzelnen Wettkampf hochgelobt. Dies änderte sich auch 2019 nicht. Sichtlich angetane Zuschauer liessen sich von der kurzweiligen Übung mitreissen. 9,47 Punkte hiess das Verdikt aus der Vorrunde – damit zog die Riege auf Rang 1 ins Finale ein.

Genau dasselbe, allerdings mit der Note 9,49, schaffte die Stufenbarren-Riege. Auch wenn spätestens nach dem Sieg am Gym-Day und Rang 8 an der SM im Jahr 2018 klar ist, dass sich die Riege von Michèle Kistler vor keiner Konkurrenz zu verstecken braucht, kam es doch ein wenig überraschend, dass man in der Vorrunde sämtliche 29 anderen Riegen hinter sich lassen konnte. In diesem starken Teilnehmerfeld fungierten nämlich fünf der Top-10 der SMV 2018 und weitere Spitzenriegen, die in Burgdorf nicht am Start waren. Rang 1 war ob dem Gezeigten jedoch verdient.

Die Barrenriege schliesslich zeigte einmal mehr, dass sie fähig ist, Jahr für Jahr einen Schritt vorwärts zu machen. Die Truppe von Remo Bodmer zeigte in Sachen Synchronität eine der besten Übungen der letzten Jahre. Gerade noch reichte es zu einer Note über der «Neun» (9,01). Diese «Neun» wäre durch einen groben Schnitzer des Schreibenden  beinahe verhindert worden. Aber eben nur beinahe.

Steigerung im Final

Nachdem eine zehnköpfige Truppe in der Pendelstafette mit der Note 8,99 auf Rang neun gelaufen war, waren die Turnerinnen und Turner sowie mitgereisten Fans des TVBS sehr gespannt auf die Finals. Zuerst war die Gymnastik-Riege dran. Sie turnte gar noch besser als in der Vorrunde. Die Wertungsrichter sahen dies genauso und gaben 9,53 Punkte. Gegen den starken TV Münchwilen, der für seine vor allem im Bereich Technik beeindruckende Performance 9,71 erhielt, war aber nichts auszurichten. Rang zwei am Leuberg Cup ist dennoch eine genauso schöne Belohnung wie der grosse Applaus der begeisterten Zuschauer. Die Gymnastik-Riege befindet sich schon seit vielen Jahren auf dem richtigen Weg und wird diesen im Eidgenössischen Jahr kaum verlassen.

Zu begeistern vermochten auch die Stufenbarren-Turnerinnen. Mit einer beeindruckenden Synchronität überzeugten sie Zuschauer genauso wie Wertungsrichter. 9,56 Punkte gab es für eine beinahe perfekte Übung. Sieben Hundertstelpunkte wurden jedoch abgezogen – vier wegen einer nur halb geturnten Übung, drei für einen kurzen Griff an den Boden. So musste sich der TVBS den TSV Salto Wattwil (9,60) vorbeiziehen lassen. Enttäuschung war aber Fehl am Platz. Wattwil – am KTF in Buttikon erhielten die Ostschweizerinnen am Stufenbarren die Maximalnote 10,00 – zeigte im Finale eine grossartige Leistung und hat den Sieg verdient. Buttikon-Schübelbach wiederum holte in diesem stark besetzten Wettkamp Rang zwei und die siebtbeste Getu-Note des gesamten Cups. Auch das zeigt: Das ETF kann kommen.

Bilder des Leuberg Cup gibt es hier.
Wer lieber Zahlen studiert – hier gibts die Ranglisten.

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