Wenn die Superlative ausgehen…

Grossartig. Sensationell. Einmalig. Die Gastgeber-Vereine des Schwyzer Kantonalturnfests erhielten massenhaft Komplimente aus Turnerkreisen. Und zwar für die Organisation wie auch für die sportlichen Leistungen.

Das Wichtigste zum Voraus: Der TVBS bedankt sich bei allen Beteiligen aufrichtig für ein unvergessliches Schwyzer Kantonalturnfest!

  • Beim STV Reichenburg, weil wir uns keinen besseren Partner für die Durchführung des Turnfests vorstellen konnten. Wir sprachen dieselbe Sprache. Das Zusammenspiel funktionierte einwandfrei, die gegenseitige Unterstützung war grossartig. Merci tausendfach!!
  • Bei den Turnerinnen und Turnern, die das Turnfest zu dem machten, was es war: Ein Kräftemessen auf höchstem Niveau, ein Fest des Breitensports, eine von A bis Z friedliche Stimmung bis in die frühen Morgenstunden.
  • Bei allen Zuschauerinnen und Zuschauer, die zu tausenden auf das Wettkampfgelände strömten, die Turnhalle bis auf den letzten Platz füllten und die Turner zu Höchstleistungen anspornten.
  • Bei allen Helferinnen und Helfer, die anpackten, als gäbe es kein morgen.
  • Bei allen OK-Mitgliedern, die jahrelang unzählige Stunden opferten, um ein solch grandioses Turnfest auf die Beine zu stellen.
  • Bei Behörden und Landbesitzern, die mit unkomplizierten Lösungen die Arbeit Organisatoren massiv erleichterten.
  • Bei allen Sponsoren, Gönnern und Unterstützern, die das Turnfest überhaupt erst möglich machten.
  • Nicht zu vergessen: Bei allen Familienangehörigen von OK-Mitgliedern, die ihre Mamis, Papis, Töchter und Söhne während Wochen kaum mehr zu Gesicht bekamen, weil diese für eine perfekte Durchführung des Turnfests wochenlang, Tag für Tag auf Zeit mit der Familie verzichteten.
  • Bei allen, die sich bei den Organisatoren bedankten, ihnen auf die Schulter klopften, Komplimente verteilten. Wenn Turner Turner loben, ist das der grösste Lohn, den man sich überhaupt wünschen kann. 

Mehr zum Turnfest aus Sicht des OK gibt es auf der Website.

Zum sportlichen…

Nach einem unglaublichen ersten Wochenende mit mehreren Kränzen, Auszeichnungen und einem unvergesslichen Tag für die Jugendabteilung des TVBS, die zum erst zweiten Mal einen dreiteiligen Vereinswettkampf absolvierte, gingen wir voller Motivation und Optimismus in das zweite Wochenende.

Die Geräteturner…

Am Freitagabend standen wir in zwei dreiteiligen Vereinswettkämpfen im Einsatz. Die Vorgaben wurden von Oberturner Walter Bodmer klar kommuniziert: Die Leichtathleten und die Gymnastik-Bühne-Riege wollten auf das Podest der ersten Stärkeklasse, die Geräteturner mit einem Schnitt von 9,00 Punkten mindestens die Endnote 27,00 erreichen. Beides gelang.

Die Geräteturner starteten mit einer grandiosen 9,66 am Schulstufenbarren in den Wettkampf. Es war die drittbeste SSB-Note des Turnfests, nur 0,04 Punkte hinter Schweizer Meister Kriessern. Die Arbeit hat sich mehr als ausbezahlt. Eine grandiose erste Saisonhälfte mit dem Kantonalmeistertitel und dem Sieg am Gym-Day ging somit mit einem Vereinsrekord zu Ende. Die Riege gönnt sich nun eine Pause, bevor sie erstmals seit rund zehn Jahren wieder an den Schweizer Meisterschaften im Vereinsturnen startet. Wir freuen uns auf diesen Auftritt.

9,66. Vereinsrekord. Knapp hinter Schweizer Meister Kriessern. Die Stufenbarren-Riege krönte eine sensationelle erste Saisonhälfte. Jetzt gehts an die SM.

Der Barrenriege wurden für ihren Auftritt 9,01 Punkte geschrieben. Und auch sie hat diese Note verdient. Das Team kommt praktisch ohne ausgebildete Geräteturner aus, arbeitet aber das ganze Jahr über hart, intensiv und mit der nötigen Lockerheit an ihrem Programm. Chef Remo Bodmer darf sich und seiner Riege auf die Schultern klopfen.

Chef Remo Bodmer (links) jubelt bereits Augenblicke nach der Vorführung.

8,59 Punkte gab es schliesslich für die Schaukelring-Riege. Eine Note, die, im Vergleich mit anderen Sektionen am Turnfest, gut ist für das sehr junge Team. Just am eigenen Turnfest gelang die wohl beste Saisonleistung. Dass sich die Riege von Wettkampf zu Wettkampf steigern konnte, gibt Motivation für die nächste Saison.

Beste Saisonleistung: Die Schaukelring-Riege.

Letztlich gab es 27,26 Punkte für die drei Geräte-Riegen. Eine gute Note, das Ziel des Oberturners wurde somit erreicht. In der vierten Stärkeklasse ergab dies den elften Rang von 36 gestarteten Vereinen. Punktzahl wie Rangierung waren damit sehr zufriedenstellend.

Die Leichtathleten und Gymnastikerinnen…

Ja, es war eine kurze Enttäuschung da. 9,74 Punkte in der Pendelstafette mit 24 SprinterInnen, 9,45 Punkte im Schleuderball. Damit war bereits nach dem ersten Wettkampfteil klar, dass der irgendwo im Hinterkopf vorhandene Traum vom Sieg am eigenen Turnfest ausgeträumt war. In der Pendelstafette hatte man etwas zu wenig Mut beim Abmessen der Übergaben, im Schleuderball kam man nach gutem Einwerfen irgendwie nicht auf Touren. Drei Athleten gingen mit zwei Nullern in den dritten Versuch, was Sicherheitswürfe nötig machte.

Mit den Gymnastikerinnen gab es dennoch eine Erfolgsmeldung: 9,57 Punkte gab es für die Frauen von Sabrina Hüppin. Damit krönte das zwölfköpfige Team eine sensationelle Saison.

Sabrina Hüppin am Klavier.

Die Enttäuschung verflog rasch. Es ist den Turnerinnen und Turnern hoch anzurechnen, dass sie im zweiten Wettkampfteil ihre Leistungen abrufen konnten. Der schlichtweg grandioser Weitsprung-Wettkampf wird allen 15 gestarteten AthletInnen noch lange in Erinnerung bleiben. Die vielen Zuschauern sorgten für eine tolle Stimmung, und die Springerinnen und Sprinter übertrafen die Höchstnote bei Weitem.

Jan Deuber kommt herangeflogen – und landet erst nach 7,35 Meter im Sand.

So ging es auch den Kugelstössern. Zehn Männer stiessen die Kugel knapp vier Meter «zu weit». Simone Bodmer trug mit knapp zehn Metern ebenfalls eine starke Leistung bei. 9,96 Punkte gab es für das elfköpfige Kugel-Team, im zweiten Wettkampfteil verlor man gerade mal 0,02 Punkte auf die Höchstnote.

OT Walter Bodmer im Kugelstossen.

Nur 0,01 Punkte gingen dann im dritten Wettkampfteil verloren. Die vier Hochspringer hielten dem Druck mehr als Stand. Angeführt von Jan Deubers Satz über zwei Meter holte sich das Quartett in souveräner Manier die Höchstnote.

Jan Deuber kommt herangeflogen zum Zweiten – und überquert die Latte auch dann unberührt, wenn sie 2 Meter hoch liegt.

 

Im Speerwurf gelang eine solide Leistung, das Maximum wurde um 0,03 Punkte verpasst. Dabei war es alles andere als einfach. Bereits zwei Wettkampfteile in den Beinen, zwei Speerwerfer kamen gar direkt vom Barrenturnen zu den Wurfanlagen. Hut ab vor dieser Leistung!

Ein sicherer Wert, nicht nur im Speerwerfen: Thomas Bucher.

Ein letzter Höhepunkt des Wettkampfs waren dann die Steinstösserinnen, die Nerven wie aus Drahtseilen hatten. Nach jeweils zwei Versuchen waren die sechs Frauen noch ziemlich weit entfernt von der Höchstnote. Sie wussten das. Klatschten sich nochmals ab. Feuerten sich nochmals an. Konzentrierten sich nochmals. Und dann folgte der Hammer: Alle sechs Stösserinnen verbesserten sich im letzten Versuch, zum Teil deutlich. So konnte auch hier sicher die Höchstnote geschrieben werden. Auch, weil die vier Steinstösser nichts anbrennen und sich von Nico Marthys erstem Versuch weit über die Elf-Meter-Marke mitreissen liessen.

Zum Schluss nochmals «einen rausgehauen»: Die Steinstösserinnen hatten Nerven wie Drahtseile.

29,60 Punkte.«Enttäuschung ist definitiv Fehl am Platz», sagte Oberturner Walter Bodmer der ganzen Riege. «Wir haben unglaublich viel gekrampft in den letzten Wochen. Das ging an die Substanz. Trotzdem eine solch bombastische Note herauszuhauen, davon kann man nur den Hut ziehen», so der OT weiter.

Gute Note, guter Rang, gute Aussichten…

Da war sie nun also, die Note 29,60. Am Samstag sollte sich zeigen, was sie im Vergleich mit den besten Turnvereinen der Schweiz wert ist. Einiges, stellte sich heraus.

Mit Wettingen und Wangen auf dem Podest – ein Bild, das in die Geschichte des TVBS eingeht.

Wettingen gelang ein so gut wie perfekter Wettkampf. Holte 29,85 Punkte. Wurde verdienter Turnfestsieger. Wir sind stolz darauf, an unserem Turnfest einen würdigen Gewinner beklatschen zu dürfen. Und wir gratulieren herzlichst!

Der STV Wangen zeigte ebenfalls einen perfekten Wettkampf. Presste alles heraus, was in ihm steckt. 29,80 Punkte. Festsieg knapp verpasst, aber einiges an Respekt verdient. Wir sind ebenfalls stolz darauf, dass wir offensichtlich die Voraussetzungen geschaffen haben, damit dem TVW just an unserem Turnfest eine derartige Glanzleistung gelingen kann.

Dem TVBS gelang kein perfekter Wettkampf. Holte 29,60 Punkte. Luft nach oben bleibt. Wir sind unglaublich stolz darauf, ein so tolles Fest organisiert und eine solche Bombennote geholt zu haben. Und natürlich sind wir stolz darauf, an einem solch stark besetzten Turnfest auf dem Podest stehen zu dürfen.

Und ja… In einem Jahr steigt in Aarau das Eidgenössische… Aller Voraussicht nach werden auch wir uns anmelden 😉

Grandiose Ausserschwyzer Turnleistungen…

Der STV Wollerau-Bäch zeigte einen starken Auftritt. Die Endnote 28,30 war der verdiente Lohn. Die Höfner kamen trotzdem nicht über den neunten Rang hinaus. Das zeigt, dass das Niveau in der ersten Stärkeklasse einfach unglaublich war. Galgenen und Schindellegi verpassten die 29-Punkte-Marke haarscharf, schafften es auf die Ränge fünf und sechs. Tuggen tritt mit zwei schätzbaren Disziplinen an und holt sich 28,68 Punkte.

Die Rangliste macht Freude. Auch dank dem Sieg Siebnens in der zweiten, dem Sieg Reichenburgs in der dritten Stärkeklasse. Den Podestplätzen von Lachen und Pfäffikon-Freienbach und Altendorf und Wägital. Dank den Podestplätzen in allen anderen Kategorien. Alle Turnfamilien aus der Region Ausserschwyz hatten mindestens einen Podestplatz zu feiern. Hut ab!

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